Die Story

Seitdem ich in den Achzigerjahren meine ersten Segelerfahrungen gemacht habe, bin ich ein fleißger Charterer. Von der einfachen und offenen Falk bis zur bauchigen Bavaria Familienyacht war in den letzten Jahrzehnten alles dabei. Ob ein 3-Wochentörn im Mittelmeer, ein Wochenendkurzurlaub in Friesland. Mit und ohne Familie.

Die Ritualien am Anfang und am Ende der Charter wiederholen sich meistens. Übernahme mit Inventarverzeichnis – vielleicht noch Reklamation, dann möglichst wenig Zeit verlieren, einkaufen gehen, Boot packen und los. Im schlimmsten Fall bekommt man noch ein altes Boot mit Wartungsstau oder wie mir schon einmal in Griechenland passiert mit einem schlecht abgedichteten Schaden am Rumpf. Wenn man nicht schon Zuhause geplant hat, sind zumindest die ersten Törntage einem gewissen Zufallspotential überlassen.

Nach dem Losfahren fällt dann noch auf, daß der benötigte Kartensatz oder heute die elektronischen Seekartendaten nicht für das geplante Fahrtgebiet an Bord ist. Das Funkgerät doch einen Wackelkontakt hat oder der Autopilot gleich am 2 Tag seinen Geist aufgibt. Vielleicht verklemmt sich das Großsegel noch auf der Rolle weil die Reffanlage nicht gewartet ist….

Die Rückgabe wird dann zum richtigen Stress. Vielleicht funktioniert die Ankunft doch nicht wie geplant, das Wetter, eine Klappbrücke oder einfach verschlafen. Die anderen Charterer waren schneller und nun sitzt man da, verpackt die nassen Klamotten ins Auto und wartet auf die Inspektion. Vielleicht ist der Schwarzwassertank verstopft. Und dann hat der Taucher auch noch Verspätung… Bangen um die Kaution und dann gleich ab ins Auto und auf die Autobahn. Ein Teil der gewonnenen Erholung ist dann schon wieder weg.

Das Fahrtensegeln war immer schon mein Traum, ich habe aber auch immer im Binnenland gewohnt. So war das Chartern die einzige wirtschaftliche Option, um zur Urlaubszeit auf die See zu kommen. Das soll sich nun ändern. Im vergangnen Jahr habe ich mich nun fest entschlossen, ein eigenes Boot anzuschaffen, es meinem Bedarf gemäß auszurüsten und auszubauen. Mit etwas Glück werde ich in der nächsten Zeit auch mehr Zeit zur Verfügung haben, um mich dem nun erweiterten Hobby zuzuwenden.

Inzwischen habe ich mich für ein Projekt entschieden, das Boot – die SUN – ist gekauft und muß nun in der Saison 2024 von der Bretagne nach Bremen überführt werden. Das Boot ist ca 30Jahre alt und wurde in den letzten Jahren etwas vernachlässigt. So werde ich nun zu Ostern in die Bretagne fahren und zusammen mit meinem guten Freund Bodo die Überführungsreise, die für den Mai ’24 geplant ist vorbereiten. Von Antifouwling und Maschinenwartung bis zur neuen Elektrik und Navigationselektronik, haben wir uns einiges vorgenommen. Auch Sicherheitstechnisch habe ich bereits kräftig investiert. Die Liste der Arbeiten ist schon recht lange. Ich bin gespannt darauf was wir so erreichen. Inzwischen hat sich eine Menge an Werkzeug und Material bei mir angehäuft. Wir werden den Lieferwagen benutzen müssen, um das alles zum Boot zu bekommen.

Name
Bernhard Rau
Adresse
35110 Frankenau
E-Mail-Adresse
bernhard@rau.onl
Telefon
+491722607155