Hier noch ein Beitrag – bevor es zur Überführungsfahrt geht. Ein Thema mit dem ich mich seit dem Kauf der SUN beschäftige. Das Arbeitspferd – unser „Perkins“ – hat so einige Stunden auf dem Buckel und ich hatte noch nicht viel Gelegenheit mit mit der Maschine auseinanderzusetzen. Lediglich während der Geschichte mit dem Dichtungseinbau am Dieselfilter (s. Blogbeitrag Vorbereitung der Reise) habe ich mich intensiver mit der Maschine beschäftigt.
Der gute Motor gibt beim Laufen etwas Öl ab, angeblich ist dies aber eine recht unbedenkliche, konstruktiv bedingte Sache, die mit einer zweigeteilten Stopfbuchsendichtung auf der Getriebeseite begründet ist. Nach einer Zeit wird die Packung einfach etwas spröde und läßt dann das Motoröl durch. Sobald ich im nächsten Winterlager bin, werde ich versuchen ein passendes Refit auszuführen. Dafür muß das Hurth-Getriebe abgeflanscht werden. Wenn nötig werde ich das Getriebe noch neu lagern und den bereits gekauften Kupplungsbelagsatz einbauen.
Da die hinteren Füße der Maschinenlagerung an der Schwungscheibenglocke angebracht sind, muss dafür der gesamte Motor – nachdem die Kupplung von der Welle gelöst ist – auf der Hinterseite abgestützt und angehoben werden. In der Enge des Maschinenraumes wird das kein leichtes Unterfangen. Oben scheint noch genügend Freiraum zu sein um die Maschine um ca 10 cm anzuheben.
Die Maschine ist wohl während der Rohbauphase der SUN eingebaut worden. Denn keine Luke und kein Deckel ist groß genug, um den Motor da durchzubekommen. Dies liegt auch daran , dass die SUN aus Sicherheitsgründen nicht mit einem konventionellen Niedergang ausgerüstet ist, sondern nur mit einer großen Luke (60cmx60cm). Der seitlich angelegte Niedergang verhindert dazu, dass der Motor über seine Längsachse herausgenommen werden könnte. Um eine neue Maschine einzubauen, müßte ich den Antrieb wahrscheinlich zerlegen und die Einzelteile dann an Deck bringen. Genauso dann umgekehrt mit dem neuen Aggregat 🙁 .
Dies käme also nur im absoluten Notfall in Betracht. Alle Ersatzteile bis hin zu Kurbel- und Nockenwelle der Maschine gibt es noch auf dem Markt zu haben. Zur Not lege ich mir halt ein komplettes Refitpaket inclusive Zylinderkopfteilen in die Ersatzteilkiste. Im Vergleich zum Aufwand eines Austausches sind die Kosten (nicht die Arbeitszeit) überschaubar. Auch wenn ich noch nicht weiß, wie man die Grundlager oder die Pleuellager in der aktuellen Einbausituation austauschen könnte. Aber vielleicht geht die Ölwanne zwischen den Motorlagerungen ganz einfach los…?
Ich gehe davon aus, daß die Maschine weitestgehend (auch für ihr Alter) gut in Schuß ist. Während der kurzen Zeit, die ich bisher mit ihr zur Verfügung hatte, hörte sich das Gerät sehr gut an und warf auch keine Rauchwolken von sich. So werde ich halt einfach viele Ersatzteile beschaffen, um die Betriebssicherheit auf See zu erhöhen. Einige habe ich bis heute schon besorgt:
- eine Hochdruckeinspritzpumpe
- einen Satz injektoreneinsätze
- Einen Starter (hoffentlich passt er)
- Jede Menge Seewasserpumpenteile
- Eine Kühlwasserpumpe
- Ölfilter, Dieselfilter, Keilriemen
- einen Ersatzinjektor
- ein Ventilpärchen
Das sollte fürs Erste genügen. Eine Dieselvorpumpe ist noch auf dem Postweg unterwegs.
Nach der Überführungsfahrt habe ich dann ja genügend Zeit, um mich darum zu kümmern und ich werde die Maschine bald sicher blind warten können.
Und er wird natürlich wieder so schön (perkins-) Blau wie das Bild hier oben in diesem Blogbeitrag.